Samstag, 29. September 2018

Lucifer, der Sklavenhändler

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Lucifer

Centurio in der römischen Armee


Der unheimliche Centurio, der ihn gefangen genommen hatte, hieß Lucifer, hatte sich aber vermutlich bloß, so tuschelten die Gefangenen heimlich, selbst diesen Namen verliehen. Lucifer, der Lichtbringer. Einen weniger passenden Namen hätte sich keiner von ihnen für dieses finstere, narbenübersäte Monster vorstellen können.

(aus dem Kapitel „Coloniam semper lamiam urbem“)



"Lucifer son of the morning" - Vorschlag für den Ohrwurm des Tages:


Freitag, 21. September 2018

Aufwärts

Kölnischer Kunstverein „Die Brücke“, Hahnenstraße 6, 50667 Köln


Es ist eine Erleichterung, als der Gong sie in den Saal im ersten Stock ruft. Julia atmet tief ein und aus, während sie die Treppe nach oben schreitet. Sie möchte sich diesen kurzen Moment nicht nehmen lassen, den Schwung des Aufstiegs zu genießen. Jede Stufe ein Schritt aus dem Grau der Nachkriegsjahre in eine prosperierende Zukunft, schlichter Eleganz nachspürend, die sich niemals in der Zeit verliert. Ich rette dir deine verdammte Oper, Riphahn, wer auch immer dabei meine Komplizen sein mögen, denkt sie.

(aus dem Kapitel „Lust, Lüster und Lügen“)

Freitag, 14. September 2018

Der Vampir von Düsseldorf

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Peter Kürten (1883-1931)

der „Vampir von Düsseldorf“





„Es gibt also wirklich Vampire?“
„Ja.“
„Wie der ‚Vampir von Düsseldorf‘? War das ein echter Vampir?“
„Wer?“
„Peter Kürten. Als ich ein Kind war, hat der Papp immer gesagt, „Wenn du nicht brav bist, holt dich der Vampir von Düsseldorf.“
„Aber da war Peter Kürten doch schon längst tot. Mit dem Fallbeil haben sie ihn hingerichtet. Im Klingelpütz. 1931, soweit ich mich erinnere.“

(aus dem Kapitel „Zo Fooß no Kölle jonn“)



Fun Fact:
Peter Kürtens Kopf kann man in einem Museum bestaunen.
Lust auf ein Rendezvous?


„Kürtens Leiche wurde einigen anwesenden Ärzten zur Untersuchung und zur Entnahme von Präparaten übergeben. Unter anderem untersuchten die Wissenschaftler auch das Gehirn nach abnormen Veränderungen. Die Leiche wurde ohne Kopf bestattet. Der mumifizierte Kopf gelangte nach dem Zweiten Weltkrieg in die Vereinigten Staaten und ist heute als Exponat im Museum Ripley’s Believe It or Not! in Wisconsin Dells zu besichtigen.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Peter_K%C3%BCrten
Kuriositätenkabinett: https://www.ripleysdells.com/




Samstag, 8. September 2018

Formez vos bataillons, marchons, marchons!

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Jean Klingelpütz

vormals menschlicher Name: Guillaume Lefèvre
Ghul seit dem Gefecht bei Liebertwolkwitz 1813


„Wo ist Jean?“
„Bedauerlicherweise hat er sich mal wieder im Karnevalsmuseum in der Hahnentorburg verschanzt. Er trägt seine Revolutionsuniform und will die Stadt gegen die Preußen verteidigen. Bitte sei so gut, und hol ihn da ohne viel Aufsehen raus. Er ist ohnehin schon dabei, sich als Kölner Original zu etablieren. Es wurde jüngst wieder über ihn in der Zeitung berichtet.“

(aus dem Kapitel „Dosen und Preziosen“)

Mittwoch, 5. September 2018

Lage, Lage, Lage - die Millionenallee auf Melaten

Klunga-Orte


Nirgends hat es der Tod so schön wie auf Melaten. Hier wohnt er zuweilen sogar im Einfamilienhaus. Ich muss sagen, ich habe schon deutlich schlechter gelebt. Und was ist mit dir, Jimmy?“
„Ja, vor allem hatte ich noch nie ein Haus mit einem so tiefen Keller."


(aus dem Kapitel „Coloniam semper lamiam urbem“)

Samstag, 1. September 2018

Baumeister - alles fess em Griff!

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Der Baumeister


traditionelles Oberhaupt der Kölner Troglodyten




Der Baumeister war ein Troglodyt von mittlerer Statur, dem man nachsagte, er könne sich mit den Zähnen durch Steinmauern beißen. Vermutlich stimmte es. Hin und wieder sah man seine Zunge durch die Zwischenräume seiner massiven Hauer blitzen, was etwa im selben Tempo geschah, in dem seine Augen wachsam hin und her wanderten.


(aus dem Kapitel „Lust, Lüster und Lügen“)