Samstag, 27. Oktober 2018

"Nenn mich nicht Schmal!"

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Schmal


vormals menschlicher Name: Werner Göbbels

Ghul seit dem Winter 1944/45


Der junge Ghul wirbelte herum, die Fäuste wie zum Boxkampf erhoben. Oha, ein Straßenköter, dachte Klunga. Einer, der sich nicht unterkriegen lässt. Ein Kämpfer. Und gleichzeitig stand da ein Junge vor ihm, der aussah, als ob er in des Vaters Kleidung Soldat spielte. Wie eine Uniform, die auf einem Kinderbügel hing.

(aus dem Kapitel „Zo Fooß no Kölle jonn“)

Samstag, 20. Oktober 2018

Köln untenrum


Der Kronleuchtersaal

Hier sieht man Ina Elbracht, ihres Zeichens leidgeprüfte Assistentin des Autors Adam Hülseweh, im Kronleuchtersaal in der Kölner Kanalisation auf Recherchetour. Eine olfaktorische Herausforderung, bei der sich eines deutlich bestätigte: Ja, Fäkalien schwimmen im Strom des Lebens oben.



Schmal folgte dem Alten den Gang entlang, eine Treppe nach oben in einen Raum, der gut und gern über vier Meter hoch sein mochte. Rechts hing ein Kronleuchter von der Gewölbedecke, der noch prunkvoller erschien, als er ohnehin schon war, da er sich an diesem merkwürdigen Ort mitten in der Kölner Kanalisation befand.
„Wo sind wir?“, stammelte Schmal erstaunt, den Blick starr nach oben gerichtet.


(aus dem Kapitel „Zo Fooß no Kölle jonn“)

Freitag, 12. Oktober 2018

Gaius, Pater der Sonnenläufer

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Gaius




Der Herr hieß Gaius und sah mit seiner langen, knochig-spitzen Nase und den nach unten gezogenen Mundwinkeln aus wie die fleischgewordene Personifikation von Ekel. Er wies an, den Sklaven näher zu bringen und nahm ihn mit kaltem Blick in Augenschein.

(aus dem Kapitel „Coloniam semper lamiam urbem“)