Samstag, 24. November 2018

Riphahn Rulez!

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Wilhelm Riphahn (1899-1663)

Architekt



Wilhelm Riphahn räusperte sich. Ihm schmeckten weder Cognac noch Zigarre. Trotzdem hob er das Glas und rauchte, als ob er sich bestens amüsieren und das Gespräch genießen würde. Vielleicht hatte er sich erkältet. Obwohl ihm das Wort „erkaltet“ in den Sinn kam, das besser zu passen schien

(aus dem Kapitel „An der kleinen Bar im Café Germania“)

Samstag, 17. November 2018

Zo Fooß durch Kölle jonn, ad widder

Illustrator Daniel auf Recherche-Tour im Römisch-Germanischen-Museum:

das Dionysos-Mosaik






Schmal erinnerte sich des Mosaiks neben dem Dom, das sie freigelegt hatten, als ein Bunker gebaut wurde. Er hatte als Kind in einer Traube Schaulustiger einen Blick darauf geworfen. Es war ihm unbegreiflich erschienen, wie etwas derart alt sein konnte. Er hatte versucht sich vorzustellen, wie einst Römer über den Mosaikboden gegangen waren, aber es war ihm nicht gelungen.

(aus dem Kapitel "Zo Fooß no Kölle jonn")



Samstag, 10. November 2018

One, two, three, four!

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Jimmy

vormals menschlicher Name: unbekannt
Ghul seit der Schlacht von Gettysburg 1863


„Obwohl es natürlich auch Ghule mit künstlerischen Ambitionen gibt.“ Jimmy zuckt zusammen. Ob Klunga von seinen Aktivitäten als Sänger einer Punkrock-Band weiß? „Ambitionen“ statt „Talent“. Ist das eine zufällige Wortwahl oder doch eher eine Spitze gegen ihn?

(aus dem Kapitel „Coloniam semper lamiam urbem“)

Freitag, 2. November 2018

Kopflos im Haus Balchem

David und Goliath

Diese Treppe stand Pate für diejenige in Herrn Gaius Marienburger Villa. Wer möchte, kann ist sie in der Stadtteilbibliothek "Haus Balchem" auf der Severinstraße bewundern.



Gaius trat ans Ende der Treppe und legte die Hand auf den abgetrennten Kopf des Goliaths, den ein holzgeschnitzter David bei den Haaren hielt, dessen Figur das wuchtige Ende des Treppengeländers markierte. Die Figur gehörte zu den wenigen Dingen aus dem Inneren seines barocken Bürgerhauses, die den letzten Krieg überstanden hatte. Als Symbol und Zeichen der Vorhersehung und seiner ewigen Herrschaft hatte er sie in die Halle der Villa einbauen lassen.

(aus dem Kapitel „Béton brut“)