Samstag, 29. Dezember 2018

Das Phantom unter den Ghulen

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: der Namenlose

vormals menschlicher Name: unbekannt
Ghul seit der Schlacht nahe der Stadt Oujida 1844




„Ich habe gehört, wie mich deine Leute ‚Bogart‘ genannt haben“, sagte der Namenlose scharf.
„Und siehst du nicht ganz genauso aus wie dieser Schauspieler? Mit Hut, Trenchcoat und der Zigarette im Mundwinkel? Meine Jungs kommentieren nur, was sie sehen. Es ist ein Spitzname, weiter nichts.“
„Bogart ist eine Tarnung. Eine Illusion. Morgen gibt es keinen Bogart mehr."

(aus dem Kapitel „Béton Brut“)

Sonntag, 23. Dezember 2018

Die verrückte Nachbarin

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Gitti


Julias Finger gleiten unauffällig unter den Strohhut, der auf der Ablage im Flur liegt. Im Wandspiegel sieht sie, wie sich ihre Stirn krauszieht. Alufolie. Das Innere ist eindeutig mit Alufolie ausgekleidet. In der Küche hört sie Gitti Kaffeebohnen sortieren. Es lässt Julia an eine übergeschnappte Taube im Märchen denken, die nach einem für Außenstehende unverständlichen System gut von böse trennt. 

(aus dem Kapitel „An der kleinen Bar im Café Germania“)

Freitag, 14. Dezember 2018

Des Wahnsinns fette Beute

Illustre Figuren und Kreaturen aus Klungas Köln

heute: Alexander Schmalz & Ina Elbracht

Adam Hülsewehs Gehilfen und Co-Autoren


Wahnsinn! Manchmal finden auch (halbwegs) menschliche Wesen Einzug in Klungas Charakterskizzen-Personenverzeichnis. Hier hat Illustrator Daniel Bechthold den beiden geplagten Assistenten von Autor Adam Hülseweh eine große vorweihnachtliche Freude bereitet und sie ins Bild gebannt. Da bleiben sie ab jetzt immer fröhlich, frisch und ferrückt. Na gut: verrückt.

Samstag, 8. Dezember 2018

Eine Illustration entsteht

Dem Zeichner über die Schulter geschaut



Hier seht Ihr Daniel Bechthold mit seinen wichtigsten Arbeitswerkzeugen, die er zum Illustrieren benötigt, nämlich Blei- und Tuschestift, einer geschickten Zeichnerhand sowie einem Künstlerhirn, letzteres unter der Mütze versteckt.

Begleiten wir Daniel nun dabei, wie eine Illustration für das Kapitel "Zo Fooß no Kölle jonn" entsteht. Die Vorgabe: Zwei Ghule gehen während eines Bombenangriffs im Winter 44/45 durch die bereits sehr zerstörte Kölner Innenstadt.

Bevor Daniel mit den "richtigen" Illustrationen begonnen hat, hat er bereits umfangreiche Charakterskizzen angefertigt, auf die er nun zurückgreifen kann. Zwar sieht man die Ghule Klunga und Schmal hier nur von hinten, aber sie sind praktischerweise trotzdem schon vorhanden und müssen nur noch ins Bild geschubst werden.😉


Klunga
Schmal

Eine erste Bleistiftskizze entsteht.
Figuren, zerbombte Bauten, der Weg und natürlich der Dom. Die Perspektive ist angelegt:


Die bereits erwähnte Zeichnerhand verfeinert die Skizze:


Der Bleistift hat seinen Dienst getan. Nun kommt der Tuschestift ins Spiel.
Die Zeichnung gewinnt nach und nach an Schärfe, Tiefenwirkung und Bedrohlichkeit:







Am Ende steht die eingescannte Zeichnung, die so später ihren Weg als Illustration in den Roman finden wird:




Gut gemacht, Daniel! Dabei könnten wir stundenlang zugucken. 😁





Samstag, 1. Dezember 2018

Was wagen...


"Der Architekt muss den Weg der Wahrheit gehen (...) Er muss, um dieser Wahrheit zu dienen, auch etwas wagen!" So zitiert man Architekt Wilhelm Riphahn auf dem Bauzaun an der ewigen Opern-Baustelle. Worte, einst anlässlich der Eröffnungsfeier 1957 gesprochen. Ein Schicksalsjahr vor allem für die Ghule der Stadt, die wohl am meisten gewagt und zu verlieren hatten. Kölner Oper - Ground Zero.