Klunga


Ein zweitausend Jahre alter Ghul – eine Art untoter Hybrid aus Dr. Who und Inspektor Columbo – ringt unbemerkt hinter den Kulissen um das Wohl der Stadt: Chicago am Rhein trifft auf Ankh Morpork zu einem „Örben-Fäntasie-Verzällcher“.

In der jungen Colonia Claudia Ara Agrippinensium verwandeln sich die Mitglieder eines geheimen Mithras-Kultes mithilfe eines blutigen Rituals und eines eigens von Sklavenhändlern im Orient gefangenen Ghuls in Vampire, übernehmen fast zwei Jahrtausende die verdeckte Herrschaft der Stadt, bis sie 1955 beim Bau der Kölner Oper von den unterdrückten, nichtmenschlichen Kreaturen in einer gemeinsamen Verschwörung in die Fundamente des Baus einbetoniert werden. Seitdem „regieren“ die Ghule die Stadt auf ihre eigene Weise – nicht von ungefähr leitet sich aus dem Namen des ältesten Ghuls „Klunga“ der kölsche Begriff des „Klüngels“ ab. Als es zur Diskussion und kulturpolitischen Auseinandersetzung über den Abriss des Riphahn-Ensembles kommt, rumort es unter den nichtmenschlichen Bewohnern der Stadt, denn eine Befreiung der nach Rache dürstenden, überaus gefährlichen Blutsauger muss um jeden Preis verhindert werden. Selbst wenn dies bedeutet, Menschen einen Einblick in die Welt der Ghule, Trolle und Troglodyten zu gewähren, jenem verborgenen Teil der Stadt, der schon immer da war und doch nur von wenigen bemerkt wird. Aber wem wäre in einer schwülwarmen Sommernacht in Köln nicht schon einmal der Gedanke gekommen, dass diese verrückten Schreihälse, Murmler und apokalyptischen Propheten unmöglich alle ganz normale Menschen sein können?

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